"Die Runde" Spangenberg

 

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Martin Hintenlang, Abtsteinach
»Der Philosoph Anaxagoras«

 

Der Philosoph schaut ernst und nachdenklich in die Landschaft, die sich vor unseren Augen entfaltet. Er nimmt die heutige Welt in Augenschein. In seinem Werk „Über die Natur“ vertritt der aus Klazomenai in Kleinasien stammende Philosoph (499 bis 428 v.Chr), Zeitgenosse von Euripides und Perikles, die Ansicht, dass die Welt aus einer Vielzahl winziger, einander ähnlicher Elemente (Homoiomerien) bestehe, die ein Weltgeist (Nus) zu den uns bekannten Gegenständen und Substanzen zusammengefügt habe. Die Sonne betrachtete er als einen rot glühenden Stein, der größer sei als die Peleponnes. Als Ursache für die Klugheit der Menschen betrachtete er, laut Aristoteles, die Hände. Damit vertrat Anaxagoras eine deutlich materialistische Auffassung, die Aristoteles’ (384 bis 322 v.Chr.) späterer idealistisch teleologischer Weltsicht widerspricht. Dessen Lehre vom göttlich gesetzten Endzweck zufolge haben die Menschen Hände, weil sie die intelligentesten Lebewesen sind. Den modernen Naturwissenschaften steht die materialistische Erklärungsweise näher – statt nach einer causa finalis (Zweck- bzw. Zielursache) wird nach einer causa efficiens (Wirkursache) gefragt.

Anaxagoros wurde damals der Irreligiosität angeklagt, von Perikles aber vor der Todesstrafe gerettet.

 

 

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