Matthias Heß, Schöneberg
»Wegmarken«
„Seltsame Wegzeichen am Rande eines Wanderpfades, eines alten Handwerker-Weges. Markierungspunkte, dreieinhalb Meter in den Himmel, in die Ferne weisend. Alte Handwerker würden diese Formen vielleicht wiedererkennen und deuten. Auf uns Heutige üben sie eher einen exotischen Reiz aus. Wegmarken aus versunkenen Tagen, Erinnerungen an Zeiten anderer Wirklichkeiten:
Breitbeil - Werkzeug für Zimmerleute und Böttcher für gröbere Arbeiten.
Nagelzieher - Werkzeug des Dachdeckers. Die flache Klinge des Nagelziehers kann zwischen die Schieferplatten geschoben werden, um alte Nägel zu entfernen.
Pergamentmesser - mit diesem gebogenen Messer wird die Tierhaut so dünn geschabt, dass sie transparent ist. Die spezielle Form des Pergamentmessers ermöglicht eine zweifache Funktion. Der gerade Teil dient dazu, die Dicke des Leders zu reduzieren, mit der sichelförmigen Schneide wird der Streifen geschnitten. So schlicht dieses gebogene Messer auch sein mag, es regt zu langen Träumen voll Ehrerbietung an. Ist es nicht, wie all diese Messer, die seit der Erfindung des Pergaments verwendet wurden, ein Gehilfe des menschlichen Erinnerungsvermögens, der Schrift?
Sattlermesser - das Halbmondmesser mit geradem Fuß - dessen mit einem kleinen ledernen Knopfloch zum Aufhängen versehenen Stiel sofort die Zugehörigkeit zum Beruf des Sattlers verrät - ist ein europäisches Werkzeug, mit dem Leder geschnitten werden kann. Es ist scharf wie ein Rasiermesser.
Reißer - der Reißer des Böttchers dient zum „Signieren“ des Fasses mit dem Namen der Werkstatt. So wird der Name des Handwerkers angegeben, der für eine Reparatur zuständig ist, falls eine Leckstelle im Fass entstehen sollte.“
(Matthias Heß).
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