Entgegen seinen früheren Arbeiten, auf denen der Künstler abstrakte phantasievolle Reliefs in Baumstämme eingravierte, ist dieser Stamm mit gleichmäßigen Einschnitten kammähnlich in 43 Stege und 42 Öffnungen unterteilt. Dadurch verliert er ein Drittel seines Gewichts, behält aber seine ursprüngliche äußere Form bei. Je nach Standort fällt der Blick zwischen den Stegen hindurch auf die Umgebung. Gleichzeitig öffnen die Zwischenräume das Innere des Baumes mit den Jahresringen. Durch die Einschnitte geht der Stamm eine Verbindung mit seiner Umgebung ein. Er befindet sich quasi in einem Wandlungsprozess von einem stofflichen in einen immateriellen Zustand. Dieser Prozess des Auflösens wird durch den natürlichen Zerfall fortgesetzt. Der Baum wird also nach und nach seine stoffliche Existenz verlieren – als Baum im metaphysischen Sinn wird aber weiter existieren.
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