Jürgen Raiber, Leipzig/Mölbis
»Sehnsucht«
Wie ein von der Suche ganz erschöpfter Don Quijote auf seinem skurrilen Pferd Rosinante, das erst einmal nicht mehr weiter will, wirkt dieser Reiter.
Wohin mag ihn sein Pferd schon getragen haben? In die ritterliche Vergangenheit, in phantasiereiche Abenteuer, in den Kampf mit staubumwölkten Schafsherden, Weinschläuchen oder Windmühlen? Alle erscheinen ihm als etwas anderes als sie tatsächlich sind.
Aber nicht nur den Ritter „von der traurigen Gestalt“ kann man in dem Reiterstandbild erkennen. Vielleicht lässt sich auch Parzival in dem Reiter vermuten, der viele unterschiedliche Aufgaben, Begegnungen, Kämpfe, Konflikte und Situationen der Einsamkeit auf der Suche nach dem Gral hinter sich bringen musste, um schließlich wieder zu dem Ausgangspunkt seines Versagens zurückzukehren, diesen als die Gralsburg zu erkennen und endlich Erkenntnis und Einfühlsamkeit zu erlangen.
Jürgen Raiber schafft Werke von Intensität und starkem Ausdruck. Zunächst sucht er in seinen gegenständlichen Werken den Vergleich zum realen Gegenstand. Im Verlauf der Arbeit entfernt er sich aber immer weiter davon. Er geht stets seinen eigenen Weg, mit dem Ziel, den Bogen des Lebens in der Kunst zu spannen, aber auch in tiefere Bereiche der menschlichen Psyche vorzudringen.
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