Vom Heldrastein nach Treffurt

 

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Nicole Ehrenfried, Silke Grimmelmann, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Fakultät Gestaltung, Hildesheim
»Vereinte Kräfte«

 

Am Tag der Feier des 20. Jahrestags der Deutschen Einheit, die auf dem Heldrastein stattfand, wurde die Skulptur enthüllt. Ein Mann und eine Frau, West- und Ostdeutschland symbolisierend, schaffen das Unmögliche. Sie halten einen Wassertropfen fest, der eigentlich seinen physikalischen Eigenschaften entsprechend in den Händen zerrinnen sollte. Auch die Bevölkerung von Ostdeutschland hat 1989 das nicht für möglich Gehaltene geschafft und die trennende Mauer zum Einsturz gebracht. Die beiden jungen Künstlerinnen stellten ihre Skulptur während einer universitären Arbeitsexkursion in Spangenberg her. Sie ließen sich auch von der dortigen Sage um Kuno und Else inspirieren: Zwei junge Menschen aus unterschiedlichen Schichten liebten sich, obwohl das in jener Zeit nicht sein durfte. Ihnen wurde zur Bedingung gestellt ganz ohne Hilfe eine Wasserleitung von einer entfernten Quelle in die Stadt zu führen. Nachdem sie diese Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hatten, starben sie gemeinsam vor Erschöpfung. Sowohl die Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts Alberta von Arendorf als auch die beiden heutigen Studentinnen wollten das so nicht hinnehmen. A. von Arendorf lässt Kuno in ihrem Roman am Ende zwar um Elses Leben bangen. Das Wasser des neuen Brunnens erweckt die Geliebte aber aus ihrer tiefen Erschöpfung, so dass sie ein gemeinsames glückliches Leben führen können. „Diese Skulptur ist eine moderne Form von Kuno und Else. Triumphierend tragen sie den Wassertropfen symbolisch für das Wasser auf den Händen. Sie präsentieren der Welt, dass sie es geschafft haben das Wasser in die Stadt zu bringen…“(Nicole Ehrenfried, Silke Grimmelmann). Vor dem Hintergrund gemeinsamer Geschichte – die Herren von Treffurt gründeten im 13. Jahrhundert Schloss Spangenberg - vereinbarten die Städte Spangenberg und Treffurt übrigens 1990 eine Partnerschaft. „Diese Vereinbarung wird mit ihrer Unterzeichnung wirksam und bekundet die Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden und Freiheit in einem vereinten Deutschland und vereinten Europa. Spangenberg, 30. September 1990“ (Auszug aus der Partnerschaftsurkunde).

 

 

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