Söhrewald - "Bäume der Zukunft"

 

Abbildung   |   Karte

Wildbirne,
»Pyrus pyraster - Baum des Jahres 2010 in Österreich«

 

Eine Linie von Wildbirnen: Der Birnbaum, so wie er heute in unseren Obstgärten steht, war einmal ein kleiner, struppiger Baum mit dornenbesetzten Zweigen: die Wildbirne, zu den Rosengewächsen/Rosaceae, Unterfamilie der Apfelfrüchtigen, gehörend, ist Baum des Jahres 1998.
Die Wildbirne ist sehr lichtbedürftig, zeigt nur ein geringes Höhenwachstum und hat daher von Natur aus nur an Waldrändern und auf Freiflächen eine Chance. Aufgrund diverser Züchtungsformen der Birne wurde die ursprüngliche Wildform allmählich fast ausgerottet. Eine echte Wildbirne ist heute überall eine wirkliche Seltenheit, ja fast schon eine Sensation. Birnbäume fallen ganz allgemein durch ihren wohl einmaligen Habitus auf, der sich durch eine relativ schlanke aufstrebende Krone auszeichnet. In der Wipfelregion sind die sogenannten „Fruchtbogen“ charakteristisch - die ursprünglich senkrecht wachsenden Hauptäste biegen sich durch das Gewicht der Früchte immer mehr nach unten.
Das Verbreitungsgebiet der Wildbirne reicht von Westeuropa bis zum Kaukasus. Da sie wärmebedürftig ist, kommt sie in Nordeuropa nicht vor. Wildbirnen-Holz ist sehr begehrt, allerdings aufgrund seiner Seltenheit kaum auf dem Holzmarkt zu bekommen – in manchem alten Holzhaus tragen allerdings noch heute jahrhundertealte Birnenholzbalken die schweren Decken.
Neben dieser Verwendung des Holzes hat die Wildbirne – wie alle Wildobstarten – einen hohen ökologischen Nutzen, vor allem wegen ihrer für viele Insekten wichtigen Blüten und der für die Tierwelt bedeutsamen kleinen und eiförmigen Früchte (z. B. für Siebenschläfer, Marder, Dachs, Igel).

 

 

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