Söhrewald - "Bäume der Zukunft"

 

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Ginkgo,
»Ginkgo biloba - Baum des Jahrtausends«

 

Ein Fragezeichen aus Ginkgos und Basaltsteinen:

Ginkgo Biloba – der Baum des Jahrtausends

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie‘s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin ?

Johann Wolfgang von Goethe 1815

Seine unglaubliche Vergangenheit und seine brillanten Chancen für die Zukunft lassen den Ginkgo für unsere heutige Welt zum Symbol eines Weltenbaums werden. Viele Kulturen verehren den Ginkgo auch als Symbol für ein langes Leben, Fruchtbarkeit, Liebe und Freundschaft, Anpassungsfähigkeit und Unbesiegbarkeit. In China und Japan gibt es zahlreiche Tempelanlagen und heilige Pilgerorte, wo riesige Ginkgobäume wachsen. Manche erreichen gewaltige Höhen von bis zu 40 Metern und einen Umfang von 10 oder gar 16 Metern. Ein Alter von mehr als 1000 Jahren ist keine Seltenheit für diese Baumriesen.
Die Ursprünge des Ginkgo reichen in ein Zeitalter zurück, das wir uns kaum vorstellen können. Manche Wissenschaftler geben dem Ginkgo eine Geschichte von 300 Millionen Jahren. Schon bevor die Saurier lebten, sollen Vorfahren des Ginkgo die Erde großflächig besiedelt haben. Eines der wesentlichen Merkmale des Ur–Ginkgo–Baumes waren die feingabeligen, in verblüffender Vielfältigkeit ausgebildeten „Blätter“. So gab es neben zungen- bis nadelförmigen Blättern zweifach- oder vierfach geteilte und mehr als vierfach geteilte „Blätter“. Während eines Millionen Jahre dauernden Entwicklungsprozesses entstand aus diesen Urformen das heute weithin so bekannte und symbolhafte zweigeteilte Ginkgoblatt. Dieses aus den einstigen Nadeln zusammengewachsene Fächerblatt ist ein Phänomen in der Pflanzenwelt, das den Ginkgo seinen besonderen Reiz verleiht. Der Ginkgo biloba ist weder ein Laub- noch ein Nadelbaum - „Sind es zwei, die sich erlesen, Dass man sie als eines kennt?“
Die ältesten deutschen Ginkgos sind übrigens mehr als 200 Jahre alt, davon einige im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel.

 

 

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