Susanne Albrecht, Herford
»FREMD«
Der Findling ist während der letzten Eiszeit in dieser Region zurückgeblieben, ist somit fremd, entspricht nicht dem hiesigen „Urgestein“. Die Aufschrift „FREMD“ trägt diesem Sachverhalt Rechnung und verweist gleichzeitig auf Zusammenhänge von Begriffen wie Wald, Natur, Heimat. Dichte Wälder wirken auf manche Menschen beängstigend. Die Natur wird noch häufig als etwas empfunden, das außerhalb von uns existiert und Gesetzmäßigkeiten folgt, die uns zu einem großen Teil noch ein Geheimnis sind. Der Begriff Heimat im Sinne der indogermanisch herleitbaren Bedeutung von „Ort, wo man sich niederlässt“ beinhaltet von sich aus die Abgrenzung von hier sich nicht Niedergelassenen. Die Arbeit konfrontiert die Vorbeigehenden mit Identitätsentwürfen, die mit dem Ausschluss des Fremden einhergehen. Der Ort – in der Mitte einer Wegkreuzung, die sich der Findling mit einer hohen einsamen Lerche teilt, verstärkt die Wirkung der Ausgrenzung.
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