Rundweg Hessisch Lichtenau

 

Abbildung   |   Karte

Cornelia Brader, Memmingen
»Frau Holle in Eiche«

 

Entsprechend verschiedener Quellen geht die mythische Gestalt der Frau Holle oder Holla als große Muttergöttin auf die Jungsteinzeit zurück. Sie ist die regionale Verkörperung einer uralten weiblichen Erdgottheit, wie man sie fast überall auf der Welt unter den verschiedensten Namen verehrt hat. Die nordische Allmutter Frigg oder Frija soll den Beinamen Hulla (Huldvolle) gehabt haben, so dass Frau Holle auch mit dieser identifiziert wird. Holla wohnt eine geheimnisvoll faszinierende Dualität inne, sie ist Himmelskönigin und Unterweltwesen zugleich, hat naturgemäß eine Beziehung zu Tod und Wilder Jagd, ist Göttin des Lebens, der Jahreszeiten, der Fruchtbarkeit. Auch das uralte Märchen von Frau Holle, von den Gebrüdern Grimm aufgezeichnet, gibt Hinweise auf sie als Gebieterin der Jahreszeiten: Die Goldmarie erwacht auf der Frühlingswiese, dann holt sie das Brot, welches aus dem Sommergetreide gebacken ist, aus dem Ofen. Gleich darauf ist es Herbst und sie hilft bei der Apfelernte und schließlich sorgt sie im Winter dafür, dass es auf der Welt schneit. In der Berglandschaft des Meißners sind die Märchen, Sagen und Mythen um Frau Holle noch heute lebendig. – Vom Hohen Meißner schüttelt sie die Betten, auf dass es auf der Erde schneit. Am Frau Holle-Teich liegt der Eingang zu ihrem unterirdischen Reich, zu dem Gold- und Pechmarie hinab steigen… Die vor dem Holleum platzierte Figur bezieht sich auf den Aspekt der Göttin des Frühlings, der neuerwachenden, nährenden und heilenden Natur. Daher ist ihre Gestalt auch die einer jungen vitalen Frau – dem Frühling entsprechend. Im Holunder, auch Hollerbusch genannt, und Wacholder steckt der Name von Frau Holle. Und nicht weit von dem Standort auf dem Marktplatz findet der Wochenmarkt statt, auf dem die Früchte der Erde angeboten werden.

 

 

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