"Die Runde" Spangenberg

 

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Hans Spangenberg, Emmerich
»Roots«

 

Während der documenta XI erfuhr der Künstler von der Weiterführung des Kunstpfades ARS NATURA und entschloss sich sofort seine Idee, die aus der eigenen Familiengeschichte entspringt, einzureichen. Im Mittelalter haben die Vorfahren des Künstlers aus existentiellen Gründen die Stadt Spangenberg verlassen; ihre Herkunft manifestierten sie in ihrem Familiennamen. Nach mehrere Generationen überdauernder Ansässigkeit in Frankenhausen wanderte die Familie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Amsterdam ab. Zur damaligen Zeit emigrierten viele Familien aus Hessen in die ganze Welt. Nicht nur Armut war der Anlass, sondern auch der Verkauf bzw. die „Vermietung“ hessischer Männer als Soldaten durch Landgraf Friedrich II von Hessen-Kassel an den englischen König Gregor III., um im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg für die britische Krone zu kämpfen. Emigration bedeutet immer ein Stück Entwurzelung, zumal die Verwurzelung der Familie in Spangenberg schon vor Jahrhunderten aufgehoben wurde. Inzwischen hat sich der Künstler in der deutschen Grenzstadt Emmerich niedergelassen, fühlt sich aber auch in der niederländischen Metropole Amsterdam,
die der Familie Spangenberg zur Heimat wurde, noch zuhause. Dorthin strecken sich die Wurzeln
noch aus. Und dennoch schwingt immer der Gedanke der Wanderung mit – wie auf der Reise
mutet die naturgemäß eigentlich fest im Boden verankerte Wurzel im vom Wind bewegten
Wolkenhimmel an.

 

 

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