Von Felsberg über Fritzlar nach Bad Zwesten

 

Abbildung   |   Karte

Peter Paul Medzech, Minden
»Weltenbaum«

 

Beim Weltenbaum denkt man wahrscheinlich zuerst an die Mythologie unseres Kulturkreises: Um die nordische Ygdrasill, die Weltenesche, die sächsische Irminsul, ein großer heiliger Baumstamm, und die früher zahlreichen Donareichen ranken sich jeweils ähnliche Mythen. Die Bäume symbolisierten die verschiedenen Sphären der Existenz; Weisheit und Verstand sollen in ihren Wurzeln verborgen sein. Im Zuge der häufig gewaltsamen Missionierung Germaniens fielen fast alle Donareichen und heiligen Haine der Axt zum Opfer. Auf diesem kulturhistorischen Hintergrund schuf der Künstler sein Werk. Sein aus der heutigen Zeit gewachsener Weltenbaum ist aus Baustahl gefertigt, der seit der Industrialisierung zur Armierung von Beton und somit zur Herstellung wichtiger Kulturbauten dient. Der in der Krone schwebende Stein symbolisiert die Natur, die scheinbar von der Technik geschützt wird oder in ihr gefangen ist. Der Stein enthält oben eine Höhlung zum Auffangen von Regenwasser, so dass die Besiedlung mit Moosen und Flechten begünstigt wird. Der Stein bleibt somit auch in dieser Lage ein Lebensraum. Der „Weltenbaum“ hält auch die Erinnerung an den alten großen Baum, der ganz in der Nähe seinen Standort hatte und dessen Äste noch im Hintergrund der Plastik liegen, aufrecht.

 

 

Übersicht   |   <   |   >   |   Alle Strecken
Nach oben   |   Drucken
© Copyright Ars Natura Stiftung